This year’s collection of Other Christmas Carols. As usual a highly arbitrary sample of inspiring and reflective tunes. I find the lyrics of the Bach Motette „Jesu, meine Freude“, BWV 227, as performed by the Collegium Vocale Gent particularly befitting: „Trotz dem alten Drachen / trotz des Todes Rachen / trotz der Furcht dazu! / Tobe, Welt, und springe / ich steh hier und singe / in gar sichrer Ruh!“
24|08|14: Summer Songs 2024
Im März und April 2024 habe ich gemeinsam mit Apollonia Stoisits eine Reise durch den Süden der USA unternommen. Ein Thema unserer Recherche war Country Music. Ganz lang hieß es auch für mich „anything but country“. KönnerInnen wie Dolly Parton oder Johnny Cash (im Bild das Haus seiner Kindheit und Jugend in Dyess, Arizona) waren die Ausnahmen, die das billige Vorurteil bestätigten. Nicht zuletzt dank Apollonia und dieser Reise habe ich mich eines besseren belehren lassen. Weiterlesen
24|01|27: Die Türsteherin
Dank ihrer inzwischen 2.000 Artikel rückt Jess Wade das Wikipedia-Universum zurecht: mit Einträgen über Frauen, People of Color und anderen Minderheiten wie LGTBQ+ Personen in der Wissenschaft. 2024 ist sie Ballbotschafterin und Ehrengast am Wissenschaftsball.
Ein Porträt von Oliver Lehmann für das Ballmagazins 2024.
Eine interessante Geschichte, eine erste schnelle Recherche, ein Hinweis auf einen Wikipedia-Artikel. Im Fall von Jessica Wade führte das zu einem Eintrag1https://en.wikipedia.org/wiki/Jess_Wade über eine renommierte Materialwissenschaftlerin, die sich am Imperial College London mit der sogenannten Raman- Spektroskopie befasst, eine Methode zur Untersuchung von Materialeigenschaften etwa von Halbleitern oder Pigmenten – besonders relevant bei der Analyse von Kunstobjekten. So weit, so erwartbar. Weiterlesen
24|01|27: Das richtige Prinzip bewahren
Editorial des Ballmagazins 2024. Zu den Fotos der Nacht hier entlang.
„Wir leben in einer merkwürdigen Zeitung“, schrieb Kurt Tucholsky einst. Wer wollte ihm widersprechen? Wobei: Merkwürdig ist ein Hilfsausdruck. Die Zeit ist fordernd, die Meldungen aus den Krisenherden dieser Welt oft überfordernd. Und jene Zeitungen – heute: Medien –, die qualitätsvoll und bedacht Einordnung schaffen würden, stehen unter dem Druck der virtuellen und realen Schreihälse, die ein absolutistisches Verständnis von Wahrheit haben, kein dynamisches, das die Grundlage der wissenschaftlichen Methode bildet. In einer Zeit der Umbrüche mag die Sehnsucht vieler Menschen nach Eindeutigkeit verständlich sein, die Ausbeutung dieser Sehnsucht für totalitäre Zwecke ist es nicht. Weiterlesen
23|12|09: Werner Vogt †
Heute wurde Werner Vogt auf dem Neustifter Friedhof oberhalb von Wien zu Grabe getragen. Viel Gutes und Richtiges ist über ihn zum Abschied gesagt worden, etwa von Armin Thurnher. Als angenehm empfinde ich, dass die Heuchler diesmal schweigen; jener Typus, der sich sonst nach Kräften bemüht, Menschen wie Vogt Steine in den Weg zu rollen, ihre Schläge als vermeintliche Ratschläge tarnen, Karrieren mit Lebensläufen verwechseln, kurz: die Existenz von Renitenz als so bedrohlich für ihre Halbherzigkeit empfinden, dass sie ihre Aversionen nicht mehr als Hinterfotzigkeit tarnen können und die blinde Wut aus ihnen hervorbricht. Werner Vogt hat in hierzulande seltener Eindeutigkeit Mißstände und dafür Verantwortliche benannt. Erst in der Medizin und dann unausweichlich in Gesellschaft und Politik. Er hat sich so gegen Vereinnahmungen erfolgreich gewehrt, auch postum. Auch dafür gebührt ihm Respekt.
23|11|06: Other Christmas Carols 2023
This year’s collection of Other Christmas Carols. As usual a highly arbitrary sample of inspiring and reflective tunes. Kudos to apo.stoi for certain inspirations. I do not own the rights to any of these songs. Go and buy them. Last years‘ lists are archived here. The initial tracks (I edited many of them) are on Spotify. The complete playlist with the edited versions can be found below and on Soundcloud. Enjoy.
Weiterlesen23|07|12: Fremde Federn
Edit 13.7.2023: Die Tiere in Schönbrunn behalten doch ihre Namen. Ich schwöre, ich hatte nichts damit zu tun!
Der Direktor des Tiergartens Schönbrunn, Stephan Hering-Hagenbeck, erläuterte dieser Tage, dass die Zootiere in Zukunft ohne Namen auskommen sollen, um die Aufmerksamkeit weg vom lieblichen oder imposanten Individuum, hin zum generellen und globalen Artenschutz zu lenken. Das ist ein nobles Ziel. Ob es sich auf dieser Bühne namens Wien realisieren lässt, deren markanteste Regieanweisungen noch immer aus der Darstellungs- und Schaulust des Barocks zu schöpfen scheinen, wage ich leise zu bezweifeln. Schließlich befand die Kronen Zeitung anlässlich der Nationalratswahl 2008 zu Gunsten des damaligen SP-Vorsitzenden: „Tiere würden Faymann wählen“.
Weiterlesen23|07|12: Große Tiere in Schönbrunn (2002)
Vorwort: Im Blickfang der Tiere
„Daß uns der Anblick von Tieren so ergötzt, beruht hauptsächlich darauf, daß es uns freut, unser eigenes Wesen so vereinfacht vor uns zu sehn.“
Arthur Schopenhauer
Helmut Pechlaner zum Beispiel ist ein großes Tier. So werden Menschen bezeichnet, die ver-meintlich oder tatsächlich wichtig sind. Da schwingt noch altertümelnder Respekt vor deren kaum beherrschbaren, weil animalischen Kräften mit.
Weiterlesen23|04|23: Summer Songs 2023
This year’s Summer Songs – Beach Club Edition. Props to Apollonia Stoisits for recommendations and some advice. As usual a random selection of inspiring and reflective tunes. I do not own the rights to any of these songs. Go and buy them. Last years‘ lists are archived here. The initial tracks (I edited many of them) are on Spotify. The complete playlist with the edited versions can be found below and on Soundcloud (see QR code further below for access with your mobile). Enjoy.
Weiterlesen23|03|30: Trotzdem ein Grund zur Freude
Erstmals wird im Medienförderungsgesetz Wissenschaftsjournalismus als Kriterium angeführt. Damit wird eine langjährige Forderung des Klubs der Wissenschaftsjournalist:innen erfüllt. Wie konnte es dazu kommen? Und was hat das für Konsequenzen?
Von Oliver Lehmann
Im Jahr 2013 Jahren stellte der Klub der Bildungs- und Wissenschaftsjournalist:innen die Ergebnisse einer Studie zur Arbeits-, Bildungs- und Ausbildungssituation österreichischer WissenschaftsjournalistInnen vor. Der traurige Befund von damals ist noch immer gültig. Als eine der Forderungen zur Verbesserung der Situation formulierte ich als damaliger Klubvorsitzender: „Die Politik ist gefragt, Rahmenbedingungen im Kontext der Medienförderung zu schaffen, die Bildungs- und Wissenschaftsberichterstattung zur Voraussetzung für die entsprechenden Förderungen machen.“
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