Archiv der Kategorie: Universum Magazin

11|06: Vier Fische

Paul Greenberg erzählt, wie das Meer auf unseren Teller kommt

Mahlzeit: Rund acht Kilogramm Fisch isst jeder Österreicher durchschnittlich im Jahr – weniger als im EU-Durchschnitt, aber mit stetig steigender Tendenz. Weltweit werden jährlich 110 Millionen Tonnen Fisch verzehrt. Autor und Angler Paul Greenberg erzählt die Geschichte jener vier Fischarten, die mittlerweile global die Speisekarten beherrschen: Lachs, Barsch, Kabeljau und Tunfisch. Er besucht norwegische Großfarmen, die jährlich 500.000 Tonnen Lachs produzieren — mit Hilfe genetischer Techniken, die ursprünglich bei der Schafzucht zum Einsatz kamen. In Alaska besichtigt er die einzige Fair-Trade-Fischerei der Welt. Er erklärt, warum die Meerestiere zunehmend mit Quecksilber und anderen Schadstoffen belastet sind, und schildert, wie der Mittelmeerbarsch zu einer global nachgefragten Ware werden konnte. Weiterlesen

11|05: Chatwins Guru und Ich

Was für eine umfassend vergebene Chance: Patrick Leigh Fermor, geboren 1915 (!), gilt als Obi-Wan-Kenobi der englischen Reiseliteratur (wie etwa einst für Bruce Chatwin). Michael Obert erfährt in einer Sinnkrise davon, dass Fermor noch immer in Griechenland lebt. Sein Weg dahin ist von derart vielen Schlampereien, Ärgernissen und Zeugnissen von Selbstverliebtheit gesäumt, dass man am Ende wünscht, dem alten Mann bliebe die Begegnung mit dem Autor erspart.

„Chatwins Guru und ich“ von M. Obert, Malik Verlag, 286 Seiten, Euro 20,60

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Das Leben, ein Computerspiel

Universum Magazin, Mai 2011

Das Leben, ein Computerspiel

Ein neues Museum in Berlin würdigt Supermario, die Sims und Doodle Jump als Akteure der Kulturgeschichte und Triebkräfte von Computerinnovationen

Der Untergang des Abendlandes findet in Berlin vier Kilometer von der legendären Museumsinsel entfernt statt, wo das Antlitz der Nofretete in erhabener Schönheit über die Besuchermassen hinweg blickt, die von den Ausmaßen des legendären Pergamon-Altars überwältigt sind. „Komm, ich zeige dir ein Exponat aus dem 20. Jahrhundert“, lockt Tim eine junge Besucherin. Tim ist 15 Jahre alt und macht gerade ein Berufspraktikum im Computerspielemuseum: Berlins jüngster Schausammlung, die zu Jahresbeginn 2011 eröffnet wurde.

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Die 10 legendärsten Spiele

Universum Magazin, Mai 2011

Die 10 legendärsten Spiele

Zu sehen im Berliner Computerspielemuseum. Ausgewählt und erprobt von Joseph Stoisits

Spiel: Pong | Jahr: 1972 | Entwickler: Arcade | Das erste Videospiel der Geschichte. Simpler als Pong geht es gar nicht. Man nehme zwei Striche und und einen Punkt. Fertig.

Spiel: Pac-Man| Jahr:1980 | Entwickler: Namco | Nun hatte das Elektronik-Spiel endlich ein Gesicht: Pac-Man. Ohne dieser Vorarbeit, gebe es heute keinen Mario, keinen Sonic, keinen Masterchief.

Spiel: Supermario | Jahr: 1985 | Entwickler: Nintendo | Das erste Side-scrolling-jump-`n’-run Spiel verkaufte sich fast 300 Millionen Mal.

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Die kreative Katastrophe

In der aktuellen Ausgabe des Universum Magazins analysiert Gottfried Derka die Hintergründe und Ursachen  der japanischen Dreifach-Katastrophe und versucht Konsequenzen auf dem Feld der Energiegewinnung aufzuzeigen. Ich habe das Thema zum Anlaß genommen, um mich mit dem Begriff der Katastrophe zu befassen  – angeregt durch  mehrere Bücher, die in letzter Zeit zu dem Thema erschienen sind (siehe Leseleiste am Ende des Artikels)

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Höhle an der Ostküste von Rathlin Island, der größten Insel Nordirlands, aufgenommen am 17. September 2011

Nordirische Naturen

Universum Magazin, März 2011

Nordirische Naturen

Die Grüne Insel hat im letzten Jahrzehnt auf beiden Seiten der Grenze enorm vom Frieden profitiert. Mit der Finanzkrise steht Irland vor einer neuen Herausforderung. Eine Lösung wäre naturnaher Tourismus.

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Nach 25 Minuten ist eigentlich alles klar. Brian kennt sich aus. Er weiß, dass ich auf Reisen bin, um den Norden Irlands zu erkunden, und zwar vor allem die Natur dieses Landstrichs. Allein wegen des Himmels lohnt es sich, die Küste vom schmucken Ballycastle im Osten des königlich-britischen Nordirland bis zu den enormen Klippen bei Slieve League im Westen der Republik Irland abzufahren. Brian versteht das. Der Kanu-Athlet stammt aus County Tyrone und zieht jetzt gerade auf die Insel Rathlin, der Liebe wegen.

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Ötzi tau(ch)t wieder auf

Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung des Artikels Anfang Februar war die Rekonstruktion von Ötzi noch geheim, am 1. März  hat das Südtiroler Archäologiemuseum das neue Antlitz von Ötzi enthüllt. Laut Erwin Brunner von National Geographic Deutschland schaut uns „ein Senner oder Bergbauer an, der den Sommer auf der Alm verbracht hat.“

Universum Magazin, Februar 2011

Ötzi tau(ch)t wieder auf

20 Jahre nach der Entdeckung der Gletschermumie im Tiroler Hochgebirge verblüfft der Steinzeitmensch die Wissenschaft immer wieder mit erstaunlichen Erkenntnissen. Eine neu gestaltete Ausstellung im Bozener Archäologiemuseum präsentiert Ötzi zum Jubiläum im Kontext von komplexen Forschungsprojekten und populären Medienprojektionen.

Und da ist er wieder, der Moment der Verblüffung. Das Bild der bräunlich verschrumpelten Mumie mit der deformierten Nase, den vermeintlich leeren Augenhöhlen und dem scheinbar willkürlich verdrehten Arm wie auf einem Bild Egon Schieles gehört zu den Ikonen der Wissenschaftsgeschichte – in seiner Wirkungsmächtigkeit nur vergleichbar mit der Totenmaske des Tut-Ench-Amun oder der Venus von Willendorf. Von Angesicht zu Angesicht mit einem Menschen aus textloser Vorzeit schwindet jede zeitgenössische Abgeklärtheit und wird ersetzt durch die Anmutung von Respekt vor einem toten Menschen, in dessen geöffneten Sarg man schaut. Ein 40 x 30 cm großes Fenster gibt den Blick frei auf den Leichnam in seiner mit Eisziegeln ummauerten Kühlzelle. Darin werden die klimatischen Verhältnisse im Gletschereis simuliert, in dem Ötzi mehr als 5.000 Jahre konserviert wurde. Der Körper liegt bei -6 Grad C und 98 % Luftfeuchtigkeit auf einer Präzisionswaage, die jeden Flüssigkeitsverlust durch Erwärmung sofort registriert.

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