Archiv der Kategorie: Universum Magazin

12|10|08: Eric Kandel – Das Gehirn als Kunstwerk

 

Ende Mai 2007 im Wiener Kindermuseum Zoom: Wir sehen einen hochvergnügten, älteren Mann inmitten Wiener Schülerinnen und Schüler, wie sie beim inszenierten Gruppenbild zur Verzweiflung der Fotografen und diverser Aufsichtspersonen rumblödeln. „Comic relief“, nennt sich diese Stimmung ebenso treffend wie unübersetzbar auf Englisch. Weiterlesen

12|09|15: Geparde mit Sendungsbewusstsein (2007)

Im November 2006 lud mich Biosphere Expeditions ein, eines ihrer Projekte in Namibia zu besuchen. Eine Woche verbrachte ich auf der Okomitundu-Farm im Zentrum des Landes, eine zweite Woche an der Küste rund um Swakopmund. Was sich wie eine sehr anregende Wildlife-Expedition anließ, schlug am Nachmittag des vierten Tages plötzlich um in ein wirkliches  Abenteuer.

Universum Magazin, Februar 2007.

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12|09|15: Die Mess-Strecke der Globalisierung

Manche Ordnungsmuster wirken so selbstverständlich auf uns, dass wir sie als Naturgrößen betrachten. Die Sieben-Tage Woche zum Beispiel. Oder der Null-Meridian. Quasi in Fortsetzung zu Dava Sobels Weltbestseller über den Längengrad hat sich der Niederländer Alfred van Cleef auf die Reise entlang des Nullmeridians begeben. Der erstreckt sich von Pol zu Pol über drei Kontinente, aber nur acht Länder und  bestimmt, wann wir aufstehen, die Kühe gemolken, die Aktien in Asien ver- und in New York gekauft werden: Weiterlesen

12|07|25: Eine Frage der Haltung

Genau so ist es, wie im Klappentext beschrieben: „In der Stadt gibt es kein einfacheres, schnelleres, kostengünstigeres, gesünderes und umweltfreundlicheres Transportmittel als das Fahrrad.“ Allen störrischen Autofahrern und Verkehrsplanern zum Trotz setzt sich diese Erkenntnis selbst in so cyclophoben Metropolen wie Wien langsam aber sicher durch. Bettina Hartz erzählt in ihrem hübsch gemachten Band, was für ein großes wie effektives Vergnügen das Radeln ist – und das selbstverständlich auch  bei Wind und Wetter. Doch die Autorin lässt es dabei nicht bewenden: Weiterlesen

12|06|17: Von SOS zur SMS

Eigentlich ganz einfach: Ein kurzes und ein langes Signal – maximal in Vierer-Gruppen angeordnet – reichen aus, um das Alphabet binär darzustellen. Der Erfinder dieses Systems war auch dessen Namenspate: Samuel Finley Morse begründete Anfang des 19. Jahrhunderts die moderne Kommunikation. Und wenn wir heute ein schnelles SMS schicken, um eine Verspätung anzukündigen, dann beruht die Nachricht auf der selben Technik wie das verzweifelte SOS eines untergehenden Dampfers auf dem Atlantik. Weiterlesen

12|05|21: Tucholsky

Der grandiose Essayist Kurt Tucholsky ist als messerscharfer Analytiker der Weimarer Republik berühmt geworden. Was allerdings darüber in den Hintergrund rückt, ist seine ganz zauberhafte Fähigkeit zur Naturwahrnehmung und -beschreibung, nachzulesen etwa in seinen zu Herzen gehenden Romanen (und Romanzen) „Rheinsberg“ und „Schloß Gripsholm“. Rolf Hosfeld ist es zu danken, dass er mit seiner Biographie eben auch diesen Aspekte zu würdigen weiß. Nicht nur kaufen, sondern auch lesen.

„Tucholsky. Ein deutsches Leben“ von Rolf Hosfeld, Siedler, 320 S., Euro 22,70

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12|04|09: Tatort Wald

Ein Mann und sein Lebensthema: Seit mehr als 50 Jahren kämpft Georg Meister für naturnahe Mischwälder. Sehr zum Missfallen von Jägern und Politikern mit einschlägigen Interessen. Claus-Peter Lieckfeld hat die Geschichte dieses oft einsamen Kämpfers aufgezeichnet, der als Leiter des Gebirgsforstamts Bad Reichenhall wesentlich zur Entwicklung des Nationalparks Berchtesgarden beigetragen hat.

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12|03|11: Das Schicksal der weißen Pferde

Es muß wohl ein Nicht-Österreicher sein, der sich der legendären Lipizzaner jenseits vom Klischee annimmt. Hierzulande entweder pathetisch verklärt oder als touristisches Markenzeichen verkannt, repräsentieren die legendären Rößer auf faszinierende Weise das Verhältnis  zwischen Mensch und (Zucht-)Tier.  Der Niederländer Frank Westermann hat mit seinem neuen Buch eine wirklich überzeugende Geschichte geschrieben – im doppelten Sinn. Denn das Schicksal der weißen Pferde verlangt geradzu nach einer literarischen Annäherung. Gleichzeitig läßt sich anhand der Tiere und ihrer Haltung die Historie Mitteleuropas des letzten halben Jahrtausends erzählen. Westermann fokussiert sich völlig zu Recht auf das 20. Jahrhundert und fördert so jede Menge verschütteter Fakten und Zusammenhänge zu Tage. Im Zentrum des Textes steht die Auseinandersetzung mit dem Streben des Menschen nach Reinheit und Perfektion – mit allen grauenhaften Konsequenzen, wie die letzten 100 Jahre belegen.  Ordentlich ausgestattet mit Karten und genealogischer Stammtafel überzeugt das Buch in jeder Beziehung.

„Das Schicksal der weißen Pferde“ von F. Westermann, übersetzt von G. Busse und G. Seferens, C.H.Beck, 287 S., Euro 20,50

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12|02|17: Schönbrunn – Mythos und Wahrheit

Es ist zehn Jahre her, dass ich das Buch „Große Tiere in Schönbrunn“ – von Eva Menasse damals in der FAZ freundlicherweise als „ikonographisches Nachschlagewerk“ bezeichnet – veröffentlicht habe. Letztes Jahr hat mich Christian Brandstätter gefragt, ob ich mich nicht wieder des Wiener Zoos annehmen möchte, diesmal für seine Reihe „Mythos und Wahrheit“. Dieser Tage erscheint das Buch, erfreulicherweise auf Deutsch und auf Englisch (hier das erste Kapitel in Übersetzung), hervorragend betreut von Elisabeth Hölzl und Barbara Sternthal. In der Februar-Ausgabe des Universum Magazins (hier das PDF) habe ich das erste Kapitel vorabgedruckt.

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