Archiv der Kategorie: Bücher | books

12|03|27: The Nicobar Islands (2005)

In September 2005 author Simron Jit Singh and I published  the book  „The Nicobars Islands. Cultural Choices in the Aftermath of the Tsunami“ (Czernin Verlag). Its subject is the archipelago in the Indian Ocean, which was devastated by the tsunami in December 2004. Singh describes the culture of this very isolated people – and the confrontation with today’s world that flooded the islands like a second tsunami in the form of disaster relief activities and  bureaucracy. (How menial the indigenous population is treated in these confrontations is the subject of a report in the Observer from early 2012 on the neighbouring Andaman islands.)

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12|03|27: Die Nikobaren (2005)

Im September 2005 veröffentlichte ich als Herausgeber gemeinsam mit dem Autor Simron Jit Singh das Buch „The Nicobars Islands. Cultural Choices in the Aftermath of the Tsunami“ (Czernin Verlag). Es handelt von  jener Inselgruppe im Indischen Ozean, die von dem Tsunami im Dezember 2004 massiv in Mitleidenschaft gezogen worden war. Singh beschreibt die Kultur der lange abgeschieden lebenden Menschen – und die Konfrontation mit der Gegenwart, die wie ein zweiter Tsunami in Form von Hilfsmaßnahmen und Bürokratie über die Inselgruppe hinweg rollte. (Wie unterlegen die indigene Bevölkerung bei diesen Konfrontationen ist, davon berichtet der Observer Anfang 2012 mit einem Beispiel von der benachbarten Inselgruppe der Andamanen.)

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12|03|11: Das Schicksal der weißen Pferde

Es muß wohl ein Nicht-Österreicher sein, der sich der legendären Lipizzaner jenseits vom Klischee annimmt. Hierzulande entweder pathetisch verklärt oder als touristisches Markenzeichen verkannt, repräsentieren die legendären Rößer auf faszinierende Weise das Verhältnis  zwischen Mensch und (Zucht-)Tier.  Der Niederländer Frank Westermann hat mit seinem neuen Buch eine wirklich überzeugende Geschichte geschrieben – im doppelten Sinn. Denn das Schicksal der weißen Pferde verlangt geradzu nach einer literarischen Annäherung. Gleichzeitig läßt sich anhand der Tiere und ihrer Haltung die Historie Mitteleuropas des letzten halben Jahrtausends erzählen. Westermann fokussiert sich völlig zu Recht auf das 20. Jahrhundert und fördert so jede Menge verschütteter Fakten und Zusammenhänge zu Tage. Im Zentrum des Textes steht die Auseinandersetzung mit dem Streben des Menschen nach Reinheit und Perfektion – mit allen grauenhaften Konsequenzen, wie die letzten 100 Jahre belegen.  Ordentlich ausgestattet mit Karten und genealogischer Stammtafel überzeugt das Buch in jeder Beziehung.

„Das Schicksal der weißen Pferde“ von F. Westermann, übersetzt von G. Busse und G. Seferens, C.H.Beck, 287 S., Euro 20,50

Weiter zur Sachbuch-Kolumne vom März 2012 im Universum Magazin

12|02|18: Schönbrunn – Myth and Truth

It is ten years ago that I published the book “Big Animals in Schönbrunn” (“Große Tiere in Schönbrunn”) which Eva Menasse in the Frankfurter Allgemeine Zeitung then kindly described as “iconographic reference work“. Last year the Viennese publisher Christian Brandstätter asked me whether I would like to return to this playground for his series “Myth and Truth”. This book is being released these days, pleasantly enough in German (see first chapter auf Deutsch) and English (translated by Martin Kelsey), superbly tended and nursed by Elisabeth Hölzl and Barbara Sternthal. Küß die Händ’. Find below the first chapter.

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12|02|17: Schönbrunn – Mythos und Wahrheit

Es ist zehn Jahre her, dass ich das Buch „Große Tiere in Schönbrunn“ – von Eva Menasse damals in der FAZ freundlicherweise als „ikonographisches Nachschlagewerk“ bezeichnet – veröffentlicht habe. Letztes Jahr hat mich Christian Brandstätter gefragt, ob ich mich nicht wieder des Wiener Zoos annehmen möchte, diesmal für seine Reihe „Mythos und Wahrheit“. Dieser Tage erscheint das Buch, erfreulicherweise auf Deutsch und auf Englisch (hier das erste Kapitel in Übersetzung), hervorragend betreut von Elisabeth Hölzl und Barbara Sternthal. In der Februar-Ausgabe des Universum Magazins (hier das PDF) habe ich das erste Kapitel vorabgedruckt.

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12|02|17: Nanokosmos

Auf der Nanoebene hat die Welt ein anderes, ein bizarres Gesicht. Das Problem ist, dass wir es nicht sehen geschweige denn einfach verstehen können. Dieses außergewöhnliche Buch führt beispielhaft ein in die grundlegenden Gebiete der Nanowissenschaft wie Biologie, Physik, Chemie und Medizin. George M. Whitesides gibt einen Überblick über die jüngsten wissenschaftlichen Fortschritte, die die Mikrotechnologie beschert hat;  etwa einen IT-Prozessor, dessen Verbindungsdrähte nur noch eine Breite von 1000 Atomen haben. Er beschreibt neue Methoden zur Erforschung von Nanostrukturen, skizziert ihre technologische Anwendung und befasst sich dabei auch mit dem Nutzen wie den Risiken der Nano- und Mikrotechnologie. Die Abbildungen von Felice C. Frankel repräsentieren das Zusammenspiel neuer wissenschaftlicher Instrumente wie extrem leistungsfähige Rastersonden- und  Elektronenmikroskope, die die fast unendlich kleinen Dinge untersuchen können.

„Der Nanokosmos“, übersetzt von Michael Haupt, Primus, 176 Seiten, Euro 30,80

Weiter zur Sachbuch-Kolumne vom Februar 2012 im Universum Magazin

 

11|12|16: Mystery Tour

„Angstlust“ ist wahrscheinlich die trefflichste Erklärung für die dauerhafte Präsenz von populären Büchern über Mathematik. Oft genug aber offenbaren derartige Titeln Defizite in der Vermittlung oder der Komplexität der Materie. Marcus Du Satoy glänzt auf beiden Gebieten. Als Mathe-Professor in Oxford (und Nachfolger des rabiaten Aufklärers Richard Dawkins) versteht er sein wissenschaftliches Handwerk. Und für seine Fertigkeiten als Autor wurde er unter anderem schon mit dem Faraday-Preis ausgezeichnet. Seine aktuelle „Mystery Tour“ ist ein ebenso intelligenter wie verspielter Krimi mit fünf Tatorten und fünf spannenden Fällen. Eine eigens für das Buch entworfenen Website verlockt die Leserschaft selber Hand an die Zahlen zu legen. Definitiv eine Empfehlung.

„Mystery Tour“ von Marcus Du Sautoy, übersetzt von Stephan Gebauer, C.H.Beck, 318 Seiten, Euro 20,60

Weiter zur Sachbuch-Kolumne vom Winter 2011 im Universum Magazin

11|11|13: Die Weltreise der Saida

Rudi Palla ist ein Spezialist für die Bergung und Aufbereitung verschütteter Kulturschätze. Diesmal sind es keine verschwundenen Berufe, die er uns in Erinnerung ruft, sondern der Entdeckergeist der Donaumonarchie – mangels historischer und geopolitischer Möglichkeiten frei von kolonialen Ambitionen.  Von 1884 bis 1886 segelte die Korvette „Saida“, das letzte vom Stapel gelaufene Segelschiff der k. k. Kriegsmarine, um die halbe Welt, einerseits, um künftige Marineoffiziere auszubilden, andererseits, um handelspolitische und konsularische Interessen zu verfolgen. Palla zeichnet anhand der bislang unveröffentlichten Tagebuchaufzeichnungen des Kommandanten Heinrich Fayenz den Alltag auf dem Schiff und bei den Landgängen nach. Die Fahrt ging von Europa nach Südamerika, Südafrika, Australien, Neuseeland, Ozeanien, Indonesien, Ceylon und durch den Suezkanal zurück: 284 Tage auf See und 204 Tage in Häfen, sorgfältig dokumentiert durch grandiose Fotografien, die der verdienstvolle Verleger Christian Brandstätter gesichert hat. Das Dokument einer Epoche, als sich Österreich noch für Regionen jenseits des Grießnockerlsuppentellerrandes interessierte.

„Saida“ von Rudi Palla, Christian Brandstätter Verlag, 128 Seiten, Euro 39,90

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