Der Direktor des Tiergartens Schönbrunn, Stephan Hering-Hagenbeck, erläuterte dieser Tage, dass die Zootiere in Zukunft ohne Namen auskommen sollen, um die Aufmerksamkeit weg vom lieblichen oder imposanten Individuum, hin zum generellen und globalen Artenschutz zu lenken. Das ist ein nobles Ziel. Ob es sich auf dieser Bühne namens Wien realisieren lässt, deren markanteste Regieanweisungen noch immer aus der Darstellungs- und Schaulust des Barocks zu schöpfen scheinen, wage ich leise zu bezweifeln. Schließlich befand die Kronen Zeitung anlässlich der Nationalratswahl 2008 zu Gunsten des damaligen SP-Vorsitzenden: „Tiere würden Faymann wählen“.
„Daß uns der Anblick von Tieren so ergötzt, beruht hauptsächlich darauf, daß es uns freut, unser eigenes Wesen so vereinfacht vor uns zu sehn.“
Arthur Schopenhauer
Helmut Pechlaner zum Beispiel ist ein großes Tier. So werden Menschen bezeichnet, die ver-meintlich oder tatsächlich wichtig sind. Da schwingt noch altertümelnder Respekt vor deren kaum beherrschbaren, weil animalischen Kräften mit.
And now for something completely different. In 2005, I had the honour to publish the book „The Nicobars Islands. Cultural Choices in the Aftermath of the Tsunami“ by my friend Simron Jit Singh, then a scholar at the Institute of Social Ecology Vienna. Simron is an Indian anthropologist who’s work on the Nicobar Islands proved to tremendously exceed the enormous scientific value of the publication in itself as it became the reference book for that part of the population of the Nicobar Islands who had survived the apocalyptic Tsunami of Christmas 2004. With this book the survivors were at least partly enabled to re-establish their culture in spiritual and material terms. At the same time the population had to struggle with a second aftermath, that of aid organizations, bureaucracy, and the general onslaught of „civilisation“. In 2014, Raphael Barth presented his film „Aftermath-The second flood“ re-telling these events and processes. The screening of this film next week at the Boku Kino will be followed by a panel discussion, among others yours truly participating, hosted by the formidable Verena Winiwarter and organized by BOKU – Universität für Bodenkultur Wien, Boku Kino, and Österreichische Akademie der Wissenschaften. The book was published by Czernin Verlag and should still be in stock. The foreword can be found here. Do come.
Edit 19|10|08: The research project on the negative impact of disaster aid was conducted by Marina Fischer-Kowalski (Institute of Social Ecology) and her team, and funded by the Austrian Science Fund (FWF). For more see abstract
Am 12. April 2019 haben wir Traudl Schmidt (1940-2019) auf dem Neustifter Friedhof oberhalb von Wien auf ihrem letzten Weg begleitet. Ihr Sohn Peter hatte mich um einige Worte gebeten.
Liebe Familie, liebe Trauergemeinde!
Traudl und ich veröffentlichten 2001 das Buch „In den Fängen des Dr. Gross. Das misshandelte Leben des Friedrich Zawrel“. Peter hat mich gebeten, über diese Arbeit zu sprechen und – ich zitiere – „wie Du meine Mutter dabei erlebt hast. Ich glaube, das würde sie freuen – weil sie darauf immer sehr stolz war.“
Einen historisch-philosophischen Buchstapel habe ich am Sonntag, den 13. November, auf der Forum Bühne der BuchWien 16 abzuarbeiten. Fragen aus dem Publikum sind ausdrücklich willkommen. Hier die Details:
10:30 Felix Kucher „Malcontenta“ (Picus Verlag)
11:30 Klaus Taschwer „Experimentalbiologie im Wiener Prater“ (Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften)
Die Frage nach einem Leitmotiv in einem derart opulenten Werk wie jenem Péter Esterházys ist absurd. Aber wenn es so etwas wie ein Lebensthema von Esterházy gab, dann war es die immer wieder erneuerte Selbstbefragung nach dem Verhältnis zwischen dem Individuum und der Gesellschaft. Nicht dass dieses Thema – sagen wir seit Perikles – sonderlich neu wäre. Aber es war Péter Esterházy vorbehalten darauf eine Antwort anzubieten, wie dieses Verhältnis zu praktizieren sei, die verblüffend naiv scheint, jedoch – von ihm praktiziert – äußerst effektiv und erkenntnisreich war: Die Freundlichkeit im Kostüm der Höflichkeit.
Interview mit Péter Esterházy anlässlich seiner Rede zur Eröffnung der Frankfurter Buchmesse 1999 mit Ungarn als Gastland inprofil Ausgabe 42, vom 11. Oktober 1999, geführt von Oliver Lehmann.
profil: Zitat Péter Esterházy: „Die neue ungarische Literatur befaßt sich nicht mit Nation und Volk, sondern mit Subjekt und Prädikat.“ Ausgerechnet Sie wollen mit der Eröffnungsrede zur Frankfurter Buchmesse die ungarische Nation und ihre Literatur repräsentieren?
Esterházy: Ich repräsentiere niemanden. Schon allein vor dem Wort habe ich Angst. Wenn der Anlaß eine Landwirtschaftsmesse wäre, würde ich auch nicht die anderen Bauern repräsentieren wollen. Irgendjemand muß eben die Rede halten. Weiterlesen →
Rede anläßlich der Buchpräsentation von „Wo die Wiener Mammuts grasten“ von Thomas Hoffmann und Matthias Harzhauser im Naturhistorischen Museum Wien am 27.4.2016
Guten Abend, meine Damen und Herren!
Dies ist eines jener Bücher, das ich besonders ungern vorstelle. Und zwar, weil ich es selber gerne geschrieben hätte. Ich will Ihnen erklären, warum: Weiterlesen →
Dieses Panorama von den Nikobaren wirkt wie eine Traumlandschaft. Vor bald zehn Jahren wurde diese Inselgruppe im Indischen Ozean – und mit ihr ihre Kultur – fast völlig zerstört. Wie es dazu kam, davon erzählt der Film “Aftermath – Die zweite Flut”, bei dessen Premiere am Dienstag, den 21.10.2014, um 18.30 Uhr im Weltmuseum Wien ich eine Podiusmdiskussion moderiere. Weiterlesen →
Nichts weniger als eine „Anstiftung zur Rettung der Welt“, wie es im Untertitel heißt, unternimmt Renée Schroeder in ihrem neuen Buch „Von Menschen, Zellen und Waschmaschinen“, das ich am kommenden Montag, 10.2.2014, um 19.00 Uhr in der Buchhandlung Thalia (Bahnhof Wien Mitte) präsentiere, indem ich es mit der Autorin vor Publikum diskutiere. Schroeders Anspruch ist durchaus mutig. In 12 Geboten fasst die Biochemikerin zusammen, wie diese Rettung vollzogen werden möge: „Verlasse die Höhle“ heißt es da, nämlich jene von Platos Gleichnis, und „Fürchte Dich nicht vor Fehlern“. „Erkämpfe Dir den Zugang zu einer Waschmaschine“ klingt komisch, erfüllt aber einen durchaus emanzipatorischen Zweck, während „Lasse Dich nicht zum Konsumenten degradieren“ ein wenig gar zu pathetisch klingt. Weiterlesen →