2009 erschien in Skills der folgende Text über Österreichs Pfadfinder in der NS-Zeit. Das Magazin wurde vom Dachverband der Pfadfinder und Pfadfinderinnen Österreichs (PPÖ) herausgegeben und vom Wiener Verlag Monopol Medien produziert. Was mich Chefredakteur Thomas Weber zufolge als Autor qualifizierte, war meine Vergangenheit von 1974 bis 1977 als Späher bei der Gruppe 41 „Prinz Eugen“ in Wien.
Archiv des Autors: OL
13|04|12: Schriftbild
Biologisch mag die Evolution zu diesem Zeitpunkt vor vielleicht 20.000 Jahren ihr Werk bereits verrichtet haben, aber es lässt sich durchaus argumentieren, dass es erst die Schrift ist, die den Menschen zu jenem Geschöpf macht, das sich die Welt nach seinen Vorstellungen (unabhängig von den Konsequenzen) zu gestalten vermag. Mit der Schrift löst sich der Mensch nicht nur aus der Gleichförmigkeit der Zeit, sondern auch aus der Zeit selbst. Weiterlesen
13|04|10: Abschied vom Universum Magazin
Dieser Tage ist meine Funktion als Co-Herausgeber des Universum Magazins zu Ende gegangen. Damit endet nach 15 Jahren meine Tätigkeit für jene Zeitschrift, deren erste Ausgabe ich als Chefredakteur im Mai 1998 herausgebracht habe. Ich danke allen AutorInnen, FotografInnen, GrafikerInnen und KollegInnen, die mich dabei begleitet und so dieses Magazin ermöglicht haben. Einige weiße Flecken auf der Landkarte des Wissens und der Wahrnehmung konnten wir gemeinsam kolorieren, einige dunkle Stellen der Ignoranz ausbürsten. Es lohnt daran zu erinnern, dass ein Magazin nur so gut ist wie die kreativen Menschen, die dafür tätig werden. Ich beglückwünsche das lesende Publikum zu der Redaktion und allen MitarbeiterInnen des Verlags, die beharrlich hervorragende Arbeit leisten. Und ich freue mich darauf, mich anderen und neuen journalistischen Aufgaben zu widmen.
Mein letzter Text in der April-Ausgabe im Universum Magazin: Begegnungen auf Augenhöhe
13|04|08: Letzte Refugien
Expeditionen vor der Haustür galten seit der ersten Ausgabe als Markenzeichen des Universum Magazins. Mitte der 1990er Jahre waren Gegenden wie der Rothwald zwischen Ötscher und Hochkar oder das Thayatal bei Hardegg einer größeren Öffentlichkeit noch unbekannt. Dass immer mehr Menschen inzwischen der Wert dieser Refugien bewusst ist (und die Politik dieser Erkenntnis etwa in Form von Nationalparkgründungen folgt), haben wir Autoren wie Matthias Schickhofer zu verdanken. Weiterlesen
13|04|07: On Britishness
„The British are supposed to be self-doubting rather than self-righteous – since the dissolution of empire, anyway. It’s one of the things I’m most patriotic about. From our awkwardness and embarrassment has sprung a complexity of literature, comedy and pop music that no other country can touch, for all their sunny weather and expressive street carnivals. You don’t get Fawlty Towers, Morrissey and Martin Amis from a nation that likes itself.“
Victoria Coren in „George Osborne, gawd bless yer“, The Observer, http://www.guardian.co.uk/commentisfree/2013/apr/07/george-osborne-does-mockney-accent
13|04|06: Erinnerungs-Päckchen
Aus der Kategorie „Sätze, für die es sich zu lesen lohnt“
„Ja, daran glaube ich: Erst wenn ich es geschafft haben werde, all diese abgelegten Erinnerungs-Päckchen wieder aufzuschnüren und auszupacken, erst wenn ich mich traue, die scheinbare Verläßlichkeit der Vergangenheit aufzugeben, sie als Chaos anzunehmen, sie als Chaos zu gestalten, sie auszuschmücken, sie zu feiern, erst wenn alle meine Toten wieder lebendig werden, vertraut, aber eben auch viel fremder, eigenständiger, als ich mir das jemals eingestanden habe, erst dann werde ich Entscheidungen treffen können, wird die Zukunft ihr ewiges Versprechen einlösen und ungewiss sein, wird sich die Linie zu einer Fläche weiten.“
Joachim Meyerhoff in “ Wann wird es endlich so, wie es nie war“ (KiWi, 2013)
13|04|05: Begegnungen auf Augenhöhe
Universum Magazin, April 2013
Der Wiener Fotograf Lukas Beck dokumentiert mit seinem ersten Universum-Film das Verhältnis zwischen Tieren und Pflegern in Schönbrunn. Das Ergebnis erzählt von Respekt und Vertrauen – und präsentiert bemerkenswerte Porträts von Menschen und Tieren.
Schmal, sehnig, den Kopf in den Nacken gelegt: Eine kaum bezähmbare Urgewalt, die einen allerletzten Moment lang innehält, um Kraft zu sammeln für die finale Attacke. Wie jede brauchbare Ikone verdichtet das Bild von Willi Resetarits alias Ostbahn-Kurti nicht nur die Stimmung an diesem 29. Juni 1991 auf dem „Ostbahn 11“-Platz in Wien-Simmering; das Bild macht mehr: Es zieht den Betrachter in das Geschehen, lässt ihn teil werden mit dem Ganzen der 13.000 Fans, reizt nicht nur den optischen Sinn. In den Ohren wummert der Bass, in die Nase steigen Geruchsfetzen von Langos, Bier und sehr viel Schweiß, die Stimme wird heiser vom Kollektiv-Choral des „57er Chevie“. Weiterlesen
13|03|30: Expedtion in den Großstadtdschungel
Natürlich war die Natur nie wirklich aus dem Stadtbild verschwunden – und damit sind jetzt nicht diverse Grünanlagen als ausgeschilderte Restreservate gemeint. Alle möglichen und ein paar unmögliche Spezies haben sich schon immer in Thermodämmungen und unter Dachsimsen, in Kellergeschossen und in Dachböden eingenistet und in ihrer ganz speziellen ökologischen Nische eingerichtet. Weiterlesen
13|03|30: On objectivity
„(J)ust how far can we use our own cultural and moral values to illuminate a very different situation from our own, particularly when the evidence for that ancient society is so patchy? Is objectivity even possible? The answer is that there can be no right or definite answer. All we can do is ask appropriate questions, evaluate the evidence as carefully as we can in the hope that understanding its context may help towards a solution, and be aware that historical interpretations are, in fact, just that – they are not full answers or complete narratives, but readings of ancient evidence made from particular modern perspectives.“
Hope V. and Huskinson J., „The Roman Family“ in Rome – City of People (Milton Keynes, 2006)
13|03|26: Abzweigung ins Abseits
Die Verlockung kennt jeder: Einmal Aussteigen und sei es nur auf Zeit. Iris Hammelmann hat den Schritt 2011 gewagt und ist mit einem äußerst lesenswerten und hübschen Buch zurückgekommen. Statt auf die vordergründige Auflistung von mehr oder weniger prominenten beziehungsweise freiwilligen Aussteigern zu setzen hat sie die Exponenten in fünf Kapitel klug gegliedert. Weiterlesen