24|08|14: Summer Songs 2024

Im März und April 2024 habe ich gemeinsam mit Apollonia Stoisits eine Reise durch den Süden der USA unternommen. Ein Thema unserer Recherche war Country Music. Ganz lang hieß es auch für mich „anything but country“. KönnerInnen wie Dolly Parton oder Johnny Cash (im Bild das Haus seiner Kindheit und Jugend in Dyess, Arizona) waren die Ausnahmen, die das billige Vorurteil bestätigten. Nicht zuletzt dank Apollonia und dieser Reise habe ich mich eines besseren belehren lassen. Country ist auch Redneck-Verherrlichung. Aber eben nicht nur. Unter erweiternden Begriffen wie Americana oder Roots Music lässt sich ein Kosmos an Musikalität, Authentizität, Lyrik, Storytelling, politischer Haltung und Widerständigkeit entdecken – und zwar nicht erst in letzter Zeit, sondern seit dem Ursprung als Amalgam aller Musik-Traditionen des amerikanischen Südens (vgl. dazu die wirklich umfassende Dokuserie von Ken Burns in 9 (!!!) Teilen). Dieses Potenzial von Country auszublenden, ist ähnlich ignorant, wie den Musikantenstadl für den Maßstab deutschsprachiger Volksmusik zu halten. Dieser erweiterte, vertiefte Blick auf Country ermöglicht auch zu erfassen, wie sich vermeintlich reaktionäre kulturelle Strömungen zeitgenössisch und aufgeklärt popularisieren lassen. Und das ist eine Lektion, die wir hierzulande immer wieder nötig haben. Die Sommer-Playlist 2024 (hier auf Spotify) ist eine als Anregung gedachte Skizze (mit dem einen oder anderen easter egg). Einstweilen: Enjoy. Und: Yee-haw! 

Hier entlang zu den drei Fotogalerien der Reise:

Cover location:

Dyess, Mississippi County, Arkansas, 72330, Vereinigte Staaten von Amerika