Im April 2020 nach circa einem Monat des ersten Lockdowns folgte ich einem Aufruf des Wien Museums, das die Öffentlichkeit um Dokumente im Stadtbild gebeten hatte, die „vom veränderten privaten oder beruflichen Alltag in Zeiten der Pandemie erzählen“. Ich übermittelte dem KuratorInnen-Team ein Foto, das ich von einer Notiz an der Tür eines Bordells in meiner Nachbarschaft gemacht hatte:
Mir war die Notiz wegen ihrer leicht exzentrischen Wortwahl und der sehr schönen Handschrift aufgefallen. Das Museum informierte mich kurz nach der Einsendung, dass das Bild in seine Online-Sammlung aufgenommen worden sei, und fragte dann Anfang Februar 2021, ob ich das Foto dem Museum schenken würde. Dieser Tage übermittelte mir die Kuratorin den formal geschlossenen Schenkungsvertrag.
Von den vielen Eigenartigkeiten des letzten Jahres zählt diese Unternehmung des Wien Museums zu den liebenswürdigsten und nachhaltigsten Einfällen. In dieser Situation einen kleinen Beitrag zum Gedächtnis der Stadt geleistet zu haben macht mich auf eine ganz simple Weise froh und stolz.