Statt eines Nachrufs ein Blick ins Archiv. Im Herbst 1996 lernte ich bei Recherchen für News zur Schändung des jüdischen Friedhofs von Rechnitz den aus Oberwart stammenden WU-Studenten Kurt Kuch kennen. Mit seinen umfassenden Kenntnissen der südburgenländischen Zusammenhänge von FPÖ und Neonazis empfahl er sich erst als Informant, dann als Mitarbeiter. In Ausgabe 35/1996 beschrieb ich mit meinem Co-Autor Andreas Kuba basierend auf Kurts Recherchen das Netzwerk von FPÖ, Briefbombenattentaten, Jung- und Altnazis. Der Kasten „Wenn sie mich nur fürchten“ verweist schon auf Kurts ganz frühe Kenntnis und Nutzung des damals neuen Mediums Internet. In Ausgabe 44/1996 war Kurt dann bereits als Autor angeführt. Detailliert schilderten wir, wie der FP-Bundesgeschäftsführer im Zusammanhang mit der Briefbombenserie Verschwörungstheorien zu Lasten der Opfer entwickelte, um von seinem Umfeld abzulenken. Es kam, wie es dann oft kommen sollte: Der FP-Bundesgeschäftsführer musste zurücktreten.