Der Name ist noch heute Synonym für Dekadenz und Verrat. Oberst Alfred Redl verkaufte Geheimnisse der k.u.k. Armee an die Meistbietenden in Russland, Frankreich und Italien. Nicht aus politischer Opposition gegenüber der Donaumonarchie, sondern um sich einen lasterhaften Lebenswandel zu finanzieren. Die Historiker Verena Moritz und Hannes Leidinger begeben sich auf Redls Spuren, der sich durch seinen (von der Armee erzwungenen) Freitod der Gerichtsverhandlung entzog. Dank bemerkenswerter Aktenfunde und deren akribischer Auswertung gelingt es dem Autoren-Duo, den Fall Redl neu auszuleuchten – und damit nicht nur neue Facetten zu dem Fall beizutragen, sondern auch ein Sittengemälde des untergehenden Habsburger-Reichs anzufertigen.
„Oberst Redl. Der Spionagefall. Der Skandal. Die Fakten“, von Verena Moritz und Hannes Leidinger, Residenz Verlag, 332 Seiten, € 24,90
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