12|12|15: Geberland Griechenland

Was ist in diesem Jahr nicht alles über den Balkan-Appendix mit dem entsprechenden Archipel geschrieben worden. Immerhin, die Krise reizt Autoren und Verlage zu einer detaillierteren Befassung mit Kultur und Geschichte. Der britische Historiker Philip Matyszak erzählt „Von zänkischen Göttern und tragischen Helden“. Sein Verdienst ist es, Ordnung in das Chaos des Pantheon und der Sagenwelt zu bringen. Den Untertitel „Klassische Mythologie für Anfänger“ trägt der Band also völlig zu Recht. Hübsch illustriert werden Verwandtschaftsverhältnisse und Beziehungsdramen des dunklen Zeitalters offengelegt, auf Wunsch auch als Hörbuch.

Karl-Wilhelm Weeber setzt die Geschichte mit „Hellas sei Dank!“ im klassisch-antiken Griechenland fort. Der deutsche Althistoriker erläutert, „Was Europa den Griechen schuldet“, nämlich die Philosophie, die Dichtkunst, die Demokratie und vieles mehr. Gewohnt unterhaltsam schlägt er die Brücke von der Antike in die Gegenwart und verdeutlicht, in welcher Schuld wir eigentlich stehen – bis hin zum Wortschatz, den wir den alten Griechen verdanken. Weebers Resümee: Griechenland ist ein Geberland, und das von alters her.

„Von zänkischen Göttern und tragischen Helden“ von Philip Matyszak, übersetzt von Jörg Fundling, Primus Verlag, 240 Seiten, € 20,50 (CD € 12,90)

„Hellas sei Dank!“ von Karl-Wilhelm Weeber, Siedler Verlag, 398 Seiten, € 23,70