Dass die Science Busters mehr als Maturaball-tauglichen Schabernack betreiben, haben sie mit ihren bisherigen Programmen bewiesen, die inzwischen auch der Aufhübschung des mediokren Angebots an populären Wissenschaftssendungen im öffentlichen Rundfunk dienen. Nun schickt sich die laut Eigendefinition „schärfste Science Boygroup der Milchstraße“ an, mehrheitsfähig zu werden.
Die Bestandteile sind dabei im Wesentlichen unverändert. Man nehme einen ebenso zerzausten wie atheistischen Astrophysiker (Heinz Oberhummer), einen naturwissenschaftlich vorbelasteten Schweinsbratenerzeuger und Papierfliegerexperten (Werner Gruber) sowie einen Menschen für die dummen Fragen, die das Publikum nie zu fragen wagte (Martin Puntigam). In dem neuen Programm, das nun in Buchform mit taktil herausforderndem Einband und als CD-Fassung von Harry Rowohlt vorliegt, geht es insofern um Sex, als sich das Trio diesmal nicht nur der Physik, sondern auch der Biologie widmet, deren Ursprung und gleichzeitig Zweck die Fortpflanzung ist. Auf diesem ihnen an sich fremden Territorium unterlaufen den drei Herren einige inhaltliche Fragwürdigkeiten, die der allgemeinen Leserschaft aber sicher nicht den Spaß am Lesen und darauf folgendem Klugscheißen in größerer Runde verderben werden. Und dazu eignet sich der Band ganz vortrefflich.
„Gedankenlesen durch Schneckenstreicheln. Was wir von Tieren über Physik lernen können“ von Martin Puntigam, Werner Gruber und Heinz Oberhummer, Hanser, 296 Seiten, € 20,50
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