Wenn dann alle Zeitzeugen einvernommen, alle Archive gesiebt und alle Talkshows bedient worden sind, dann wird ein Film wie „Barbara“ von Christian Petzold noch immer mehr über die Mechanismen einer Diktatur und die Sehnsüchte jener Menschen, die darin leben, erzählen, als die allermeisten Sonntags- und Wochentagsreden, Buchmessenschwer- und TV-Höhepunkte. Wir sehen, wie Nina Hoss (mit Maskara-Augen, wie es sie nur in der DDR gab) als Barbara in dem Land liebt und arbeitet, an dem Land und dessen Menschen verzweifelt und zerbricht – und indem wir es in den kontrollierten Laborverhältnissen der vergangenen DDR sehen, erfahren wir etwas über den prinzipiellen Wert von Liebe, Zuneigung, Respekt und Freundschaft, und deren Zerbrechlichkeit. Und um zu erfahren, wie die DDR gerochen hat, auch dazu werden wir uns dereinst diesen Film nocheinmal ansehen.
Lieber Olver, du sprichst mir aus der Seele. Barbara hat mich anhaltend unf tief beeindruckt. Regie, Kamera, die Charaktere, das Setting weben einen dermaßen dichten Teppich an feinfühligsten, farblichen Nuancen, dass ich seit Tagen in den Momenten des Dazwischen an nichts anderes mehr denken kann. Grandioses Kino – ein Geschenk!