Es war ein Werk, dessen Maßlosigkeit dem Objekt der Beschreibung entsprach: Mit der 24-bändigen Enzyklopädie „Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild“ sollte das Kaiserreich systematisch in all seinen Aspekten vorgestellt werden. Als „Kronprinzenwerk“ zwischen 1886 bis 1902 veröffentlicht ist es bis heute eine ebenso aussagekräftige Dokumentation der Länder und Völker wie letztlich des Unvermögens, diesem Staatengebilde eine moderne Form zu geben. Hans Petschar eröffnet mit „Altösterreich“ einen Einblick in dieses Opus Magnum. Zwischen Folklore und Ethnologie angesiedelt ermöglicht der Band eine Erkundung des unendlich vielfältigen Gemeinwesens, das letztlich wegen der Unfähigkeit seiner Herrscher seine Legitimation verlor.
„Altösterreich“ von Hans Petschar, Brandstätter Verlag, 254 S., Euro 39,90
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